rebhuhn-projekt

IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM LBV

(LANDESBUND FÜR VOGELSCHUTZ IN BAYERN E. V. / KREISGRUPPE REGENSBURG)

Rebhühner – Bodenbrüter, die es kaum noch gibt. 

Das Spital hilft mit: neuer Lebensraum für Rebhühner auf Spitalgrund.

...vorgestellt von unserer Naturschutz-Beauftragten Regine Büttner

10 / 2021

Foto: Tom Aumer / Rebhuhnküken, vor einem Tag geschlüpft

Haben Sie schon einmal Rebhühner in der freien Natur gesehen?
Wenn ja, dann ist das vermutlich schon viele Jahre her - denn es gibt kaum noch Rebhühner bei uns.

Ein erwachsenes Rebhuhn ist ungefähr 30 cm groß und wiegt zwischen 300 und 450 Gramm.
Meist bewegt sich das Rebhuhn schreitend vorwärts, es kann aber auch schnell laufen und fliegen. Bei Gefahr drückt sich das Rebhuhn flach an den Boden, wo es wegen des braungrauen Federkleides gut getarnt ist.
Rebhühner bauen ihre Nester am Boden, gut versteckt unter Hecken oder in hohem Gras an Feldrainen oder Waldrändern. Nach ungefähr 25 Tagen schlüpfen die Küken aus den Eiern, und dann dauert es noch ca. zwei Wochen, bis die Küken fliegen können. Rebhuhnküken fressen hauptsächlich Insekten, erwachsene Rebhühner bevorzugen pflanzliche Nahrung wie grüne Pflanzenteile, Getreidekörner und die Samen von Wildkräutern.

Foto: Tom Aumer / Sechs Wochen alte Rebhühner


Leider sind Rebhühner in der freien Natur in Deutschland sehr selten geworden, und auch in unserer Region findet man kaum noch Exemplare.
Denn es gibt für Rebhühner aufgrund immer größerer Felder kaum noch geeigneten Lebensraum. Die meisten Hecken und Feldraine sind verschwunden, und wenn die großen Felder abgeerntet werden, werden die Rebhühner oft Opfer der Erntemaschinen. Anschließend finden sie kaum noch Versteckmöglichkeiten vor ihren Feinden (hauptsächlich Greifvögel und Füchse) und so haben vor allem Rebhuhnküken, die noch nicht fliegen können, kaum eine Überlebenschance.

Foto: Tom Aumer / Erwachsene Rebhühner

Die Kreisgruppe Regensburg des Landesbund für Vogelschutz Bayern (LBV) hat sich vorgenommen, Rebhühner in der freien Natur im Raum Regensburg wieder heimisch zu machen.

In Absprache mit der Höheren Naturschutzbehörde und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten brütet sie mithilfe eines Brutapparats Rebhuhneier aus und zieht die Rebhühner in ihrer Vogelvoliere in Barbing auf.

Im darauffolgenden Frühling werden die Rebhühner dann an geeigneten Plätzen freigelassen.
Um die Rebhühner wiederzuerkennen, bekommt jedes Rebhuhn einen farbigen Ring an ein Bein.


Die St. Katharinenspitalstiftung wurde bereits seit ihrer Gründung im 13. Jahrhundert mit Grundbesitz ausgestattet, um sich mit den Erträgen aus dessen Bewirtschaftung die Versorgung der bedürftigen Menschen sowie Bau und Instandhaltung der dafür nötigen Gebäude leisten zu können. Darunter sind Felder und Wiesen, die Tom Aumer, der Vorsitzende des Regensburger LBV, passend für die Ansiedelung der Rebhühner hält, da dort auf kleineren Feldern verschiedene Feldfrüchte angebaut werden, die unterschiedliche Erntezeiten haben. So gibt es immer Schutz für Rebhühner. Außerdem wird dort auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet, wodurch Rebhühner genug Insekten und Wildkräuter als Nahrung finden können. Daher wird der LBV im Frühling 2022 einige Rebhühner aus der Barbinger Rebhuhnvoliere auf diesen Spitalländereien nördlich von Regensburg auswildern.


Wir freuen uns schon sehr darauf und hoffen, dass sich die Rebhühner auf den Spitalfeldern und -wiesen wohlfühlen und sie zahlreichen Nachwuchs aufziehen können.


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